Der Künstler Michael Ewen in der bbk-Galerie Hannover
„Assoziative Landschaften“, „Wachstum und Zerfall“ sind nicht nur Titel aus einer Bilderausstellung von Michael Ewen in der bbk-Galerie, sondern auch seine thematischen Leitmotive. Die 36 Arbeiten auf Papier, gemalt mit Acryl und Tusche, aber auch mit natürlichen Materialien wie Erde, Asche und Kohle, geben einen Überblick von Ewen´s spontaner Malweise, seiner zeichenhaften Spurensuche, die stets an der Natur angesiedelt ist. Der Künstler stellt seit 10 Jahren im niedersächsischen Raum aus und lehrt u.a. an der Hochschule in Hildesheim.
Ewen komponiert seine Bilder aus dem Kontrast von malerischen Elementen wie verlaufenden Farbspuren und -spritzern und linearen Strukturen wie Strichelungen, Schraffuren und Punkten. Beim näheren Hinsehen verbinden sich die disparaten Zeichen gelegentlich zu mehrdeutigen Sinnbildern. Eine Linsenform kann Stein, Wolke, Brotlaib, menschliches Organ oder Schädel sein, Schraffuren werden aus dem Kontext heraus zu Ästen und Wurzeln, Punkte suggerieren Tropfen, Blüten oder Samenkörner.
Das Prozesshafte in Ewens bildnerischem Denken führt zu Bildsequenzen wie „Fremde und bekannte Welten“, in denen sich embryonale und mumienhafte Zeichen, Metaphern und Vegetationszyklen für geschlechtliche Beziehungen dechiffrieren lassen. Gestische Kompositionen mit aggressivem Pathos wie „Verletzung“ stehen neben harmonisch-meditativen wie „Gestrüpp“ und „Durchbruch“, in denen sich Zeichen zu Spiegelbildern der Seele verdichten.